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„Hochgiftige Pestizide, die in der EU und Deutschland verboten sind, werden in großen Mengen von hier in andere Länder exportiert - vielfach in ärmere Länder des Südens. Die Ampel-Koalition hatte versprochen, solche Exporte zu beschränken. Doch die nun geplante Regelung des Bundeslandwirtschaftsministeriums hat massive Schlupflöcher. Unternehmen werden demnach auch zukünftig tausende Tonnen der hochgefährlichen Wirkstoffe weltweit verkaufen können.“

Mehr: (29.06.2023; ca. 8 min) 

https://www.ardmediathek.de/video/monitor/export-hochgiftiger-pestizide-unwirksames-verbot/daserste/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTlhNzIzZDc4LWZhNzctNGE0Mi05ODI4LTY0YjVhYjBmMWU1Yw

Wir fragen uns: Was davon steckt in importierten Nahrungsmitteln, die wir verzehren?

Schnirkelschnecke (A. Holm)

"Das Kapitalozän - Erdzeitalter des Geldes" von Prof. Dr. Harald Lesch. In dem spannenden Vortrag analysiert und zeigt Harald Lesch auf, wie Geld unser Zeitalter bestimmt und welche Folgen das für uns, unsere Umwelt und Zukunft hat…“

Mehr: (ca. 1:57; 2019)

https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=das+kapitaloz%C3%A4n+harald+lesch

UNSER KOMMENTAR:

Ein Beitrag, vollgepackt mit fesselnden Fakten. Zwar schon aus dem Jahr 2019, aber dennoch hochaktuell und, bei allem Ernst, sehr unterhaltsam.

„Der aktuelle BUND-Erdbeertest hat mehrere Pestizide gleichzeitig in rund der Hälfte der getesteten Erdbeeren nachgewiesen. Nun hat sich das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zu Wort gemeldet.“

Doch: Seit Jahren wird das veraltete Zulassungssystem kritisiert, weil es wichtige Aspekte ausklammert wie beispielsweise den Pestizidmix. Das Bundesumweltamt stellte fest (21.02.2022), dass die Pestizidzulassung den Umweltschutz aushebelt:

„Nach geltender Rechtslage bekommen in Deutschland Pestizide Zulassungen, obwohl sie nach wissenschaftlichen Erkenntnissen der Umwelt schaden. Den deutschen Behörden ist es derzeit nicht möglich, die Umwelt effektiv vor schädlichen Pestiziden zu schützen. Das sollte europarechtlich neu geregelt werden.“

Mehr: (09.06.2023)

https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/pestizide-grenzwerte-ignorieren-gefaehrliche-pestizid-cocktails/

Mehr: (14.06.2023)

https://www.umweltbundesamt.de/themen/pestizidzulassungen-hebeln-umweltschutz-aus

Mehr im Pestizidatlas des BUND vom 12.01.2022 (Link im Internet am 14.06.2023)

https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/pestizidatlas-2022/

Kröte am Streemweg, 2023 (A. Holm)

Das Magazin Scinexx berichtet: Glyphosat verursacht bereits in geringer Konzentration Entwicklungsstörungen bei Amphibien.

Ein aktuelles Experiment eines Forscherteams der Universität Ulm (Hanna Flach) prüfte, welche Auswirkungen Glyphosat auf die Entwicklung von Krallenfroschlarven (Xenopus laevis) hat. Eingesetzt wurden Herbizid-Konzentrationen, wie sie weltweit auch in natürlichen Gewässern vorkommen. Fazit: Schon bei geringsten Konzentrationen gab es Fehlbildungen. Höhere Konzentrationen führten zu schwereren Fehlbildungen.

 „Überraschend für uns war, dass einige Defekte bereits bei der niedrigsten Konzentration auftraten, die wir getestet haben, also bei 0,1 Milligramm pro Liter“, berichtet Flach. „Das sind Konzentrationen, die in natürlichen Gewässern in vielen Ländern teils mehrfach überschritten werden.“

Mehr über erschreckende Folgerungen und Argumente zum Glyphosat-Verbot: (14.06.2023)

https://www.scinexx.de/news/medizin/fehlbildungen-durch-glyphosat-bestaetigt/

Kröte am Streemweg, 2023 (A. Holm)

Der aktuelle DNR-Newsletter (Deutscher Naturschutzring) vom 07.06.2023 mit interessanten Themen wie Zivilgesellschaft, Wärmewende, Infrastruktur usw. ist abrufbar:

newsletter@dnr.de

Der nächste Newsletter (Thema: MEERE) erscheint im Juli.

Star bei Nistkasten-Inspektion (A. Holm)

Überdüngung und Todeszonen durch Sauerstoffmangel, Überfischung, Pestizide, Munitionslasten, Medikamente im Abwasser, Giftalgenbildung durch industrielle Salzeinleitungen, Lärm…

Mehr: (23.05.2023; Bericht vom 17.10.22)

https://www.zdf.de/nachrichten/video/panorama-ostseefischer-in-not-100.html

„Jahrzehntelang hat die Wissenschaft davor gewarnt: Vor zwei Jahren ist der Bestand an Dorsch in der Ostsee komplett zusammengebrochen. Und daran ist nicht nur die Überfischung Schuld. Was in der Ostsee genau passiert ist, ist nun wissenschaftlich belegt.“

Mehr: (22.05.2023; 45 min)

https://www.facebook.com/NDRfernsehen/videos/sch%C3%B6ne-tote-ostsee-das-dorschsterben-und-die-folgen-45-min/1273847460092607/

Mehr: (29.05.2023)

https://www.umweltbundesamt.de/daten/chemikalien/arzneimittelrueckstaende-in-der-umwelt#zahl-der-wirkstoffe-in-human-und-tierarzneimitteln

Mehr:

Windgepeitschtes Wasser (A. Holm)

Unser Kommentar:

Viele Gründe, alle Anrainerstaaten ins Boot zu holen, für mehr Umwelt- und Naturschutz in der gesamten Region zu sorgen, bevor hier ein Totes Meer entsteht.

Insel Rügen, Ostsee
Stürmische See (A. Holm)

Die Probleme der weltweiten Verseuchung unseres Planeten mit Plastikmüll sind bekannt.

Zu diesem Thema beginnt diese Woche in Paris die zweite von fünf Tagungen von Umweltschützern und Interessenvertretern verschiedenster Prägung (Wissenschaftler, Gewerkschaften, Umweltverbände, Politiker, Kunststoff- und Ölproduzenten). Erklärtes Ziel der Vereinten Nationen ist, bis 2024 ein global verbindliches Abkommen zur Eindämmung der Plastikverschmutzung auf den Weg zu bringen. Die jeweiligen Staaten und Interessenvertreter wollen Einfluss nehmen, unter welchen Bedingungen die Belastung durch Kunststoffabfälle bis 2040 verringert werden soll.

Laut UN-Umweltprogramm könnte durch bereits bestehende Ressourcen die Plastikverschmutzung bis zum Zieljahr um 80 Prozent verringert werden, jedoch nur mit tiefgreifenden Veränderungen.

(Quelle: Segeberger Zeitung, 30.05.2023, S. 4)

Die Dringlichkeit radikaler Maßnahmen untermauern neue wissenschaftliche Erkenntnisse:

Das Journal of Hazardous Material Advances veröffentlichte im April 2023 eine Studie über Kunststoff-Recycling, federführend verfasst von Erina Brown (Strathclyde University, Glasgow).

Ein Forscherteam hatte das Abwasser einer modernen Recyclinganlage für Kunststoff des UK (United Kingdom) untersucht. Derartige Untersuchungen hatte es bis dato nicht gegeben. Schockierende Ergebnisse:

  • Geschätzt enthielt das Abwasser bis zu 13 Prozent der Gesamtmenge an verarbeiteten Kunststoffabfällen.
  • Etwa 75 Milliarden Plastikpartikel pro Kubikmeter könne das Abwasser enthalten.
  • Über 80 Prozent dieser Teilchen waren kleiner als fünf Mikrometer, also ungefähr von halber Größe eines menschlichen roten Blutkörperchens.
  • Auch die Luft in der Umgebung der Anlage enthielt eine hohe Konzentration von Mikroplastik.
  • Überall sind diese Partikel verbreitet, auf dem Meeresgrund, im Arktiseis, im menschlichen Blut.
  • Unklar ist, ob diese Teilchen gefährliche Auswirkungen haben können.
  • Die Recyclinganlage birgt eine hohes Kontaminationsrisiko für die Umgebung.

Die hochmoderne Anlage erfülle vergleichsweise hohe Umweltstandards. Sie verwendet leistungsfähige Wasserfilter, welche die Schadstoffkonzentration halbiert. Vermutlich hat der Betrieb vor der Modernisierung jährlich ca. 3000 Tonnen Mikroplastik freigesetzt, heute knapp die Hälfte. Brown fordert jetzt, anderswo auf der Erde derartige Anlagen zu überprüfen und mit Filtern zu bestücken.

Mehr: (30.05.2023, in englischer Sprache)

https://pdf.sciencedirectassets.com/779976/1-s2.0-S2772416623X00023/1-s2.0-S2772416623000803/main.pdf?X-Amz-Security-Token=IQoJb3JpZ2luX2VjEFIaCXVzLWVhc3QtMSJHMEUCIQCvRWyk4RSwNnf8lq1WnkSkaqpWWsBI7utPC7yb0oBOawIgayFcT0cRLU%2FC8b6tsQONBeIrA%2FGmZG255zjAcqKm3k4quwUIi%2F%2F%2F%2F%2F%2F%2F%2F%2F%2F%2FARAFGgwwNTkwMDM1NDY4NjUiDHvfjr0rBy6qi3az%2BSqPBfqbW9QdKPC9BC4MMGNhsIVhH3yMPKugZTAInMsfaJXM6mLkDA8psFE5HX7iX1se7GmcwzBfOPcLDEXFKKwUgrbjWzjweRDEV1f5PnVHJrdAQGilx%2BMUtuecDZohFg6f4SvsTRexf3NDjhrAAA7jxhNi35rlsYWgwMmE%2FT4w%2BTq0V7C0LADVfBwbe6IcZYBFfuUFgjyYD5GXfwCAY8bYDXAvW2k3Owoim0s6cgwTBJQCaD8mxjXgkWvhI%2BDBngWtDKrP%2F8gQNDlX0bsUGSdU5uX5Y7vH6IHwUSs1zq%2BvyJiwfU7S8sjRLwaw6P7RfhpyVMZtiIjiIeLA2qcMvqhp4Nv%2FmwcuYcYp%2FaYeU9uOt92U2qpvp1yl8bM9wLa%2BXabZ6GQB4DK%2FdxbayptURpnwH3yMyjZdX98srXG3sOPf22riJIoq9hxt6tWl1QvViNCGtgjo0RyZjO6wHteUwc6lDw2XxJtlGqBS3IT1L%2FwI6pbW6YQD0Enj0cFzZQ3ZhLFPzMEWKD7MEiY%2FxkDQ1XWIs%2FbBT996KWjqFMnZC%2FUC%2BQYSDaLLqCMJy3j0WwLylQRM%2BawUVZQLcR9hmc9ADqkXC%2BaJT%2FAU7MZE0yajO6DbwNIlFETorZ3dLjJ8MDUK3Ah%2BbBjc%2BCfyJVgCTzc9pvkB1naVyC5XazoghcHyxvj1Vk2eE3A03ZdChEI9cs6SgBwh%2Fq4nfj8NCRkEfUvR1L%2F3lVk%2By%2BwfnHgL1OQI%2BYFCKfHgiASPKCvIWZIkRUC%2Bd4xsgn5vAgkPLR8ZUrtrZSCrk7a29IisUrytGCKPT3mC0WrcAw2PZNFJIdpScFhcArHDYIRmZCa9w6ZOFbBc0YzD94j3ZrqIGsaOyaYRNpehk4Aw4oDXowY6sQFtXsQ5wyUEvB%2FN4DpIKVaTuwmJZSkPOr3EtY2Zp%2FRhRf3XfVXAq%2FtPONiP8o%2B7GOF0hqqAY3jqlbelqrLgd8l1BnBxaHRtDbz1EO%2Ft%2F75rCg2b6R9JgdO1Rpz6nbOFcWwjMHOCnN3W41BBG35OKTfyRhJSDerCcWpSd18cf2UQmXGFh1oDyRQjuaVLP14g%2B33%2Fols6uedWBNOk0GgJ%2B4jJkDjBN3XvoIpSJ514MrZ0g2Q%3D&X-Amz-Algorithm=AWS4-HMAC-SHA256&X-Amz-Date=20230530T102909Z&X-Amz-SignedHeaders=host&X-Amz-Expires=300&X-Amz-Credential=ASIAQ3PHCVTYVQI2KZWL%2F20230530%2Fus-east-1%2Fs3%2Faws4_request&X-Amz-Signature=0cbc1fd12d5a17983d081d159c6d632687988e1023a118aaeff652082bf49900&hash=f36d827111211afbc9c91716f3dc2331d0aa04073d6b34c6e77a95892d87f7c2&host=68042c943591013ac2b2430a89b270f6af2c76d8dfd086a07176afe7c76c2c61&pii=S2772416623000803&tid=spdf-d76e0af9-fe22-4a6c-840c-273a44e2299b&sid=053921fe9182984b193b906109ee2e8b3191gxrqb&type=client&tsoh=d3d3LnNjaWVuY2VkaXJlY3QuY29t&ua=0206580302585b005b04&rr=7cf64b5aec233a57&cc=de

(Link zur pdf-Datei kopieren und in den Browser einfügen)

Mehr: (30.05.2023)

https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/plastik-sauron-4-tage-woche

Über Bilche haben wir an dieser Stelle mehrfach berichtet, auch über den Gartenschläfer.

  • Er ist nur in Europa heimisch
  • Seine Bestände haben sich dramatisch verringert
  • In vielen Gebieten ist er schon ausgestorben
  • In einem Forschungsprojekt mit der Justus-Liebig-Universität (Gießen), der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung und des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.) wird seit 2018 nach den Ursachen des Rückgangs gesucht
  • U.a. verantwortlich für die Dezimierung: Insektensterben, intensive Forstwirtschaft, Einsatz von Pestiziden und Rattengift, Trockenheit, Kahlschlag, Forst-Monokulturen

Was ist zu tun?

  • Schaffen und Vernetzen geeigneter Lebensräume (Büsche und Bäume) als Schutz und Nahrung
  • Erweitern insbesondere städtischer Naturräume durch Hecken (z.B. Wildrosen, Weißdorn, Holunder), womit auch Insekten- und Vogelarten unterstützt werden
  • Bereits im letzten Winter wurden über 12.000 Büsche und Bäume gepflanzt und mehr als 1000 Nistkästen aufgehängt. Bis Ende 2024 sollen diese Aktionen fortgesetzt werden. Ein informatives Faltblatt (3/23) informiert über bedrohte Arten des Jahres 2023.

(Quelle: Informationsblatt Mai 2023, NABU, www.bund.net/spenden)

Heckenrose (Foto: A. Holm)

Kennen Sie den Bogenfinger-Gecko? Vermutlich eher nicht, denn erst kürzlich wurde er entdeckt, und mit ihm rund 380 neue Arten von Tieren und Pflanzen allein aus der Mekong-Region. So ein neuer Bericht des WWF zum Tag der biologischen Vielfalt (22.05.2023).

Mehr noch:

  • „Damit erhöht sich die Gesamtzahl der seit 1997 in der Greater Mekong-Region beschriebenen Gefäßpflanzen, Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere auf 3.389.“ (WWF)
  • „Viele Arten könnten aussterben, bevor sie überhaupt bekannt sind.“
  • Bundesregierung müsse „Gaspedal durchdrückenbeim Engagement für Biodiversität

„Massive Lebensraumzerstörung, riesige Wasserkraftanlagen und Wilderei im großen Stil bedrohen den gesamten Naturraum. Das "Goldene Dreieck", eine Region in der Thailand, Myanmar und Laos aufeinandertreffen, gilt als Hot Spot des illegalen Wildtierschmuggels.“

„In der Mekong-Region gibt es vermutlich noch unzählige Arten, die die Wissenschaft nicht kennt. Es könnten Tier- und Pflanzenarten für immer ausgelöscht werden, bevor wir überhaupt von deren Existenz erfahren." (Dr. Stefan Ziegler) „Unser Ziel muss es sein, die biologisch wertvollen Gebiete am Mekong grenzüberschreitend und dauerhaft zu schützen, sowie die natürlichen Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Gesunde und intakte Ökosysteme kommen dabei auch der lokalen Bevölkerung zugute.“

„Bundeskanzler Olaf Scholz hatte im September 2022 im Rahmen der UN-Generalversammlung verkündet, die internationale Biodiversitätsfinanzierung bis 2025 auf 1,5 Mrd. Euro pro Jahr zu erhöhen.“

Umweltverbände fordern mindestens zwei Mrd. Euro pro Jahr. Bisher, so die WWF-Kritik, stehen jedoch keine neuen Mittel im kommenden Bundeshaushalt in Aussicht.

 Mehr: (23.05.2023)

https://www.wwf.de/2023/april/moosfroesche-goettliche-giftschlangen-und-eine-mah-na-mah-na-orchidee