Springe zum Inhalt

Wie die Segeberger Zeitung vom 8. Oktober 2021 berichtet, hat Fahrenkrug einen Naturschutzbeauftragen benannt: Den Diplom-Ingenieur für Landschaftspflege Eckard Wiemer. Vielen Garten-Interessierten ist Herr Wiemer durch die Aktion „Offener Garten“ wohlbekannt durch seinen fachkundig angelegten und liebevoll gepflegten Naturgarten.

Bis zu seinem Ruhestand Ende Juni 2021 war Eckehard Wiemer Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde beim Kreis Segeberg. Sein persönlicher Interessenschwerpunkt habe dort auf der „Schaffung naturnaher Lebensräume“ gelegen. Die neu gewonnene Freizeit möchte er mit seiner Frau verstärkt der Natur und Umwelt widmen. (SZ, 08.10.2021, S. 25)

Dem Bürgermeister Reiner Martin hat Wiemer bereits Pflegekonzepte für die Gemeinde vorgestellt, so z.B. die Gestaltung öffentlichen Grüns, das Aufstellen eines Baumkatasters, die richtige Knickpflege, das angemessene Mähen von Straßenrändern, die Vernässung des Fahrenkruger Moores, Pflege von Feuchtgebieten sowie das Schaffen von Blühstreifen für den Artenschutz.

Die INITIATIVE WAHLSTEDT fragt sich: Warum hat unsere Stadt noch immer keine qualifizierte Fachkraft für entsprechende Aufgaben in Wahlstedt? Und aus welchem Grund tagt der Wahlstedter Umweltausschuss so selten, als gäbe es hier keinen Bedarf?

Die Info über diesen Link erreichte uns gestern.

 Sie ruft zum Bürgerbegehren über den von vielen Bürgern gewünschten Bürgerpark in Wahlstedt auf, der an Stelle eines von der Stadt geplanten neuen Baugebietes am Streem errichtet werden könnte.

Hierzu kann jeder Interessierte ab 16 Jahre eine Email an die folgende Adresse schicken:

info@bürgerpark-wahlstedt.de

Weitere Einzelheiten zur Sachlage können auf der Wahlstedter Seite von Bündnis 90/Die Grünen nachgelesen werden.

Informationen zum Thema finden Sie auch auf unserer Website.

„Der NABU-Insektensommer startet in die nächste Runde. Mitmachen ist ganz einfach: Nehmen Sie sich eine Stunde lang Zeit, suchen Sie sich ein grünes Fleckchen und zählen Sie Schmetterlinge und Käfer, Bienen, Wespen oder auch Blattläuse. Eben alles, was sechs Beine hat…

Insekten beobachten, an einer bundesweiten Aktion teilnehmen und dabei noch die Natur vor der eigenen Haustür besser kennenlernen – all das vereint der „Insektensommer“ und das in diesem Jahr schon zum vierten Mal. Momentan findet der zweite Zählzeitraum des Insektensommers statt:

Vom 6. bis 15. August können Sie erneut das Summen und Brummen in Ihrer Umgebung entdecken und uns melden. Der Nachmeldezeitraum endet am 22. August 2021. Der Insektensommer ist eine Gemeinschaftaktion von NABU und LBV und ihres gemeinsamen Partners naturgucker.de.“

Mehr:

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/insektensommer/index.html

„Die aktuelle Rote Liste der Brutvögel Deutschlands bestätigt, dass bald die Hälfte der heimischen Brutvogelarten bedroht ist. Trotz vielfältiger Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen, ist keine Trendumkehr beim Bestandsrückgang erkennbar.“

„…43 Prozent der 259 regelmäßig in Deutschland brütenden heimischen Vogelarten mussten in die neue Rote Liste aufgenommen werden. Somit steht annähernd jede zweite Brutvogelart auf der neuen Roten Liste und gilt als bedroht…“


…Vor allem in der (halb-)offenen Agrarlandschaft ist der anhaltende und dramatische Bestandsrückgang fast aller Brutvogelarten nicht gestoppt…“

Mehr: (Stand: 28.06.2021)

https://www.nabu.de/news/2021/06/30195.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=210702+NABU-News

„Die größten deutschen Umweltorganisationen und Kampagnenplattformen haben sich zusammengeschlossen, um die anstehende Bundestagswahl zur Klimawahl zu machen.

Unter dem Titel "Klima-Pledge: Meine Stimme für die Zukunft" wollen 13 Organisationen, darunter Fridays For Future, Campact, NABU, WWF, BUND, Deutscher Naturschutzring, Germanwatch, GermanZero, Klima-Allianz, Naturfreunde, Umweltinstitut München, Together for Future und Avaaz, die Parteien zu überzeugender Klimapolitik verpflichten…

Dabei zählten nicht nur verschärfte Langfrist-Ziele, sondern vor allem ganz konkrete Maßnahmen auf einem völlig neuen Ambitionsniveau…

…Mit der Kampagne geben hunderttausende Bürgerinnen und Bürger das Versprechen ab, bei der Bundestagswahl die Partei zu unterstützen, die sich aus ihrer Sicht am überzeugendsten für Klimaschutz einsetzt…“

Mehr:

https://www.presseportal.de/pm/64126/4912493

Sendung verpasst? Ein umfassender Überblick über das Befinden des Patienten ERDE. Er hinterlässt Demut, Furcht und Hoffnung.

 „…Landwirtschaftliche Nutzflächen überziehen große Teile der Erdoberfläche mit geometrischen Mustern, Megastädte wuchern über schier endlose Flächen, vielspurige Straßen winden sich selbst durch Hochgebirge und Wüsten. Dazwischen die Zeugen unserer Ausbeutung der Erde, gewaltige Erz-und Kohleminen, Raffinerien, Industrieanlagen und Containerhäfen. Die sogenannte Technosphäre, die von Menschen hergestellten Dinge, wiegt mittlerweile mehr als die Gesamtheit aller Tiere und Pflanzen….

…Der Dokumentarfilm…, in dem internationale Wissenschaftler wie Sir Robert Tony Watson, William L. Steffen, Tim Flannery und viele andere zu Wort kommen, erzählt davon, wie wir wurden, was wir sind, was wir zu verlieren haben, aber auch, was wir bewahren können. Der Film lädt zu einer Reise durch mehrere Kontinente und rund 10 000 Jahre Menschheitsgeschichte ein…“

Mehr: (Dokumentation, D 2020; 1 Std. 43 Min; verfügbar bis 21.12.2030)

https://www.3sat.de/wissen/terra-x/anthropozaen-106.html

Wieder zwei Veteranen gefallen…

In der Poststraße standen auf einem innerörtlichen Knick gegenüber den neu errichteten Seniorenwohnungen einige schöne sehr alte Bäume. Vermutlich zählten sie zu den ältesten Bäumen Wahlstedts.

Häufig parkten dort Fahrzeuge auf dem schrägen, unbefestigten Knickfuß unmittelbar auf dem Wurzelwerk dieser Bäume. Parkraumnot herrscht hier nicht, weil in unmittelbarer Nähe genügend Plätze vorhanden sind.

In Sorge um den Erhalt der Bäume meldeten Bürger darum dem Ordnungsamt immer wieder diese Verstöße gegen das Naturschutzgesetz und regten in verschiedenen Sitzungen der politischen Ausschüsse an, das Parken durch einige große Findlinge zu verhindern. Leider geschah hier aber lange nichts, obwohl der Stadt die naturschutzrechtliche Pflege der innerörtlichen Knicks obliegt. Weiterhin wurde im Bereich der Knicks geparkt. Auch Lieferwagen und LKW duldete die Stadt hier, selbst während der gesamten Bauphase der Seniorenanlage.

Nach Fertigstellung der Wohnanlage blieben die Bäume zunächst erhalten. Aber kürzlich  entdeckten wir, dass man zwei Bäume gefällt hatte. Später wurde der Knickbereich endlich durch große, weiß bemalte Feldsteine abgesperrt – viel zu spät für die abgeholzten Veteranen.

Und im nicht versperrten Bereich dieses Knicks parken jetzt schon wieder Fahrzeuge.*)

Vielleicht ist ja nun sogar geplant, diese Fläche durch Neuanpflanzung zu verschönern. Das wäre natürlich schon vorher möglich gewesen.  Mit liebevoller Pflege in den vorangegangenen Jahren hätten die Veteranen bestimmt noch lange überlebt, ohne der „Verkehrssicherungspflicht“ zum Opfer zu fallen.  

Schade, dass so immer mehr städtisches Grün vernichtet und kaum Ehrgeiz entwickelt wird, nachhaltiges Straßenbegleitgrün zu fördern, wie wiederholt angeregt. Viele andere Städte und Gemeinden beweisen, dass dies möglich ist, obwohl Leitungen und Rohre im Untergrund liegen.

Auf die beschriebene Weise könnte man wenigstens in Trippelschritten an einigen Stellen in unserer Stadt einen Beitrag für Klimaschutz, Naturschutz und biologische Vielfalt leisten.

Sollten diese Anstrengungen vielleicht auf eine kleine Streuobstwiese auf dem Schulgelände beschränkt bleiben?

Welcher Wert innerstädtischen Knicks und Grünflächen in Wahlstedt zugemessen wird, lässt sich an vielen Orten unserer Stadt dokumentieren:

  • Während der Bauarbeiten am neuen Pflegezentrum zwischen Rendsburger Straße und Dorfstraße bedurfte es wiederholter hartnäckiger Forderungen von Bürgern im Rathaus, bis man sich bequemte, wenigstens einige der alten, unter Schutz stehenden Alleebäume vor Beschädigungen durch den LKW-Anlieferverkehr notdürftig zu schützen.
  • Der Knick im Bereich des Fußwegs zwischen Helen-Keller-Schule und Sportplatz wurde entfernt, ebenso ein Knickwall am Bahnhof sowie in der Holsteinstraße ein besonders hochwertiger Knick, dort wurde nicht einmal die 3. Änderung des B-Plans abgewartet. Auch wurden keine Maßnahmen zum Schutz der Haselmaus ergriffen.
  • Nichts hindert Autofahrer daran, städtische Rasenflächen zum Parken zu nutzen, wie z.B. im Hasselkamp oder neben dem Schützenheim.
  • Gefällte Straßenbäume werden nicht ersetzt, obwohl sie laut B-Plan vorhanden sein müssten, z.B. in der Holsteinstraße, auf der Hofkoppel.
  • Grünflächen verschwinden unter zentimeterdicken Mulchschichten.
  • Straßen in Wohngebieten werden ohne Straßenbegleitgrün geplant, z.B. Im Holt, Im Eichengrund, Am Bucheneck, im Neubaugebiet Tütenmoor.
  • Selbst bei kürzlichen B-Plan-Änderungen wurde das nicht einmal erwogen. Die früher bestehende Heckenpflicht im Bereich Rüßweg/Elmhorst beispielsweise wurde abgeschafft.
  • Wahlstedt hat keinen Grünordnungsplan, und es gibt hier keine Überlegungen und Maßnahmen, wie man die Klimafolgen, die durch Überhitzung entstehen, abmildern kann.
  • Sogar eine wertvolle Nahrungspflanze für Hummeln, die prächtige Kartoffelrosenhecke am Sportplatzzaun, wurde ersatzlos gerodet.
  • Und Radlader entfernten schon vor geraumer Zeit vorsorglich am Streemweg Teile des Knickfußes, um den Sandweg zu verbreitern. 
  • Während man bei Bauvorhaben z.B. in Westerrade insekten- bzw. fledermausfreundliche  Straßenbeleuchtung festlegte, so verzichtete Wahlstedt darauf mit der Begründung, man habe dies ja vorher anderswo im Ort auch nicht gemacht.
  • Ausgleichsmaßnahmen, welche die Stadt für Baumaßnahmen treffen muss, werden weit außerhalb der Stadt in Klein Gladebrügge vorgenommen.

Respektvoller Umgang mit klimatisch und biologisch wichtigen Ausgleichsflächen innerhalb der Stadt? Das hat in unserer „Kleinen Industriestadt im Grünen“ keine Priorität.

Davon gibt es doch genug anderswo!

  • Auch Ihnen sind ähnliche Beispiele in Wahlstedt aufgefallen?
  • Bitte ergänzen Sie unsere Aufzählung.

*) AKTUALISIERUNG VOM 22.05.2021

Großes Lob für die Arbeiten in der Poststraße: Die Stadt hat die "Parklücke" am Knick gegenüber der Senioren-Wohnanlage durch weitere weiß bemalte Feldsteine verkleinert.