Maßlose Gier lässt bei Betreibern von Gaserzeugungsanlagen (sog. „Biogas“-Anlagen) alle Hemmungen fallen: der Maisanbau in Schleswig-Holstein, und insbesondere um Wahlstedt, hat skandalöse Ausmaße erreicht.
Im Osten und Norden Wahlstedts steht auf ca. 80 bis 90 % der landwirtschaftlichen Fläche nur noch Mais, zum Teil im zweiten und sogar dritten Jahr in Folge auf demselben Acker (Zum Vergleich: In Schleswig-Holstein wird auf ca. 27% der Ackerflächen Mais angebaut).
Dabei bilden die „standortangepassten Fruchtfolgen ein Kernelement der guten fachlichen Praxis“ in der Landwirtschaft (Quelle: Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein).
Bereits ab einem Flächenanteil von 40% Maisanbau ist mit negativen Effekten auf die Artenvielfalt zu rechnen
Bauernverband Schleswig-Holstein
Maisanbau wird in Verbindung gebracht mit Verarmung der Biozönose, Grundwassereinträgen mit Nitraten und Pestiziden (vgl. Landschaftsrahmenplan LRP Bd. 2, Kap. 5), Rückgang von Insekten- und Vogelbeständen sowie einem extremen Landschaftswandel (Quelle: Prof. emeritus Dr. Wolfgang Riedel, Flensburg, https://www.nul-online/Magazin/Extremer-Landschaftswandel-durch-agrarische-Fehlentwicklungen).
40 bis 50% aller oberflächennahen Grundwasserbrunnen sind bereits mit Nitraten belastet. Die gegenwärtige Entwicklung, d.h. das Negieren jeglicher Verantwortung für die Umwelt, den Boden und den Gewässerschutz durch die Gasanlagenbetreiber in und um Wahlstedt wird die Situation noch verschärfen.
Das Naturschutzgesetz Schleswig-Holstein schreibt vor, dass unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu bewahren sind.
Wir fragen uns:
- Gilt das nicht für die Wahlstedter Gasanlagen-Betreiber?
- Warum gibt es keine verbindlichen Vorgaben zur Fruchtfolge?
- Warum gibt es keine Kontrollen und Konsequenzen, wenn gegen die Empfehlungen von Fachleuten verstoßen wird?
UNSER KOMMENTAR:
Die Segeberger Zeitung berichtete am 08.07.2019 anlässlich einer Sitzung des Kreisbauerntags in einem ausführlichen Bericht über den Problemkreis des landwirtschaftlich verursachten Klimawandels („Landwirtschaft trägt zum Klimawandel bei“, SZ, 08.07.2019 Seite 15).
Wir sind ein Teil des Problems, können aber auch ein Teil der Lösung sein!
Resümee von Werner Schwarz, Präsident des Landesbauernverbandes
Wir meinen:
Hier sind Entschlossenheit, Tatkraft und Schnelligkeit geboten!
Die folgende Karte zeigt Flächen in und um Wahlstedt auf denen Mais angebaut wird:
Anmerkung zur Karte: Angaben ohne Gewähr. Sie haben eine weitere Fläche entdeckt? Kontaktieren Sie uns!