Ein Großteil der verbliebenen Grünflächen in Wahlstedt soll bebaut werden, weil wir „wachsen müssen“. Flächen mit hohen Bäumen sind kein Hindernis. Sie werden entfernt, als wären sie binnen eines Jahres zu ihrer heutigen Größe herangewachsen.
Der Klimawandel, so wurde gedacht, komme wohl erst in 50 oder 100 Jahren. Aber „schleichend“ ist er plötzlich doch schon da. Viele wurden überrascht.
Das Bauvorhaben am Bahnhof Wahlstedt wurde langfristig geplant und soll jetzt – Klimawandel hin oder her – endlich in Angriff genommen werden. Koste es, was es wolle.
Die weitere Bodenversiegelung und das Abholzen ökologisch wertvoller Bäume befördern den voranschreitenden Klimawandel.
So wird - Schritt für Schritt - auch die übriggebliebene bedrohte Tier- und Pflanzenwelt vernichtet.
In naher Zukunft werden unsere Kinder mit riesigem finanziellen Aufwand Industrieflächen und Agrarsteppen renaturieren müssen, um das Fortschreiten von Dürre- und Kälteperioden, Überschwemmungen und Stürmen zu stoppen.
Um solche Katastrophen zu verhindern, hätten Politiker in aller Welt, aber auch unsere Politiker, schon längst entschlossen handeln sollen.
Wir müssen uns von künftigen Generationen vorwerfen lassen und schämen, dass wir nicht genug getan haben, diese Entwicklung aufzuhalten.
Die geplante Industrieansiedlung in Wahlstedt wird die Einwohner mit noch mehr Lärm und Staub, Abgasen und Gestank belasten.
Pestizide, Antibiotika in der Tiernahrung, mit Mikroplastik und Nitrat verseuchtes Wasser sowie Feinstaub in der Atemluft sorgen für steigende Gesundheitsrisiken. Asthma, Allergien, Krebs und andere Erkrankungen werden zunehmen.
Alles, damit wir weiter wachsen können!
Alles zum Wohl der Stadt und ihrer Bevölkerung?
Marianne Schulz, Wahlstedt (März 2019)