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HÄTTEN SIE’S GEWUSST ?

Die vierte Auflage des „Wasserreports“ sieht trübe aus, teilt Manfred Mödinger (Ingenieur für Getränketechnologie und Brauwesen) mit. Verschlechterungen der verfügbaren Wasserqualität seien leider eher die Regel. Mödinger erforscht für die Qualitätsgemeinschaft für Mineralwasser Wasservorkommen in Deutschland.

Einerseits nehmen Pestizidnachweise im untersuchten Wasser zu und Nitratvorkommen nicht ab. Gleichzeitig sind die Erkenntnisse  aus Daten von Bund und Ländern fast ausnahmslos veraltet und lückenhaft. Nur Baden-Württemberg untersucht alle ein bis zwei Jahre sein Grundwasser flächendeckend. Untersuchungsergebnisse aus den übrigen Bundesländern sind sind spärlich. Vor allem in Rheinland-Pfalz (letzte veröffentlichte Prüfergebnisse: 2013) und in den östlichen Bundesländern gebe es eine dürftige Datenlage.

Trotzdem werde deutlich, dass unsere Wasservorkommen in einem besorgniserregenden Zustand sind, denn „…Bei 26,7 Prozent aller Grundwassermessstellen bundesweit liegen die Nitratkonzentrationen über dem gesetzlichen Grenzwert für Leitungswasser.“

Nitratwerte seien die einzigen Schadstoffwerte, die bundesweit untersucht werden. Nur vereinzelt untersucht würden  Industrieschadstoffe, Pestizide und Arzneimittelrückstände.  Laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit waren bei uns 2020 etwa 1000 Pestizide zugelassen. Diese würden sich auf dem Weg ins Grundwasser in giftige Zerfallsstoffe zerlegen. Zwar bestehe keine unmittelbare Gesundheitsgefahr, aber auf lange Sicht wissen wir nicht, welche Gesundheitsrisiken dies berge. Es sei nur eine Frage der Zeit.

(Quelle: LN, 15.03.22, S. 23)

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