Der Ornithologe Professor Peter Berthold klagt seit langem über den jämmerlichen Zustand unserer Landschaft in Deutschland, der dafür gesorgt hat, dass inzwischen rund 80 Prozent der Vögel, Insekten (vollständig) sowie Amphibien und Reptilien (weitgehend) ausgerottet sind. Beispielhaft werden Lerche, Rebhuhn, Kiebitz und Schwalbe (regioal bis zu 90%) genannt, aber die Liste der Individuen ist lang.
Er weist auf den „Muff an Bürokratie bei Behörden“ hin, der das Bemühen um mehr biologische Vielfalt ausbremse. Naturschutz sei bei uns ein „zahnloser Tiger“.
Naturschutzgebiete machen nur noch knapp 1 Prozent unserer Gesamtfläche aus (Martin Klatt, NABU-Referent). Wir bräuchten aber mindestens 2 Prozent echte Wildnis.
Unser Land braucht in allen Bundesländern einen Biotopverbund durch möglichst viele ökologische Trittsteine für die Restbestände an Flora und Fauna.
Die Ausgleichspflicht für Kommunen bei Eingriffen in die Natur mit dem System von „Ökopunkten“ (Zahlungsmittel, das auf 25 Jahre befristet ist) ist ungenügend, da nach Ablauf der Frist nicht gewährleistet ist, dass der Ausgleich für dauerhaft verlorene Flächen weiterhin gewährleistet wird. So schrumpfen insgeheim wertvolle Gebiete. Sogar die etwa 50 Prozent noch bestehender Ackerflächen in Deutschland.
Etwa 4 Prozent unserer Fläche in Deutschland besteht aus Gärten. Diese könnten, bei entsprechender Gestaltung, eine größere Bedeutung für die ökologische Vielfalt haben als unsere Naturschutzgebiete.
Aber, so ein Verfechter zum Thema „Gärten des Grauens“:
„Schottergärten sind generationsübergreifend asozial.“
(Stand der Angaben: 2020)
Einen sehenswerten Beitrag zum Thema leisten die folgenden Filme:
„Rettet die Natur – Wege zu mehr Artenvielfalt“
„Wir verändern, bewirtschaften, versiegeln das Land und verdrängen dadurch die Natur. Die Folgen sind deutlich zu spüren. Die rote Liste der vom Aussterben bedrohten Arten wird immer länger – und das Insektensterben stellt eine ernste Bedrohung für die Landwirtschaft und damit die Versorgung mit frischen Lebensmitteln dar. Denn ohne wildlebende Tiere und Pflanzen können auch wir nicht überleben! Noch ist Deutschland so regenerationsfähig, dass neue Lebensräume entstehen können. Was sind jetzt die nötigen Schritte, um nachhaltig gegenzusteuern?“
Mehr: (58:57 Min., verfügbar bis 22.09.2025)
https://www.planet-wissen.de/video-rettet-die-natur--wege-zu-mehr-artenvielfalt-102.html
Mehr: (04:34 Min., verfügbar bis 18.08.2025)
„Das Projekt "Natur nah dran" des NABU Baden-Württemberg soll helfen, die biologische Vielfalt im Siedlungsraum zu fördern. Von 2016 bis 2020 unterstützt der NABU insgesamt 61 Kommunen bei der Umwandlung von jeweils bis zu fünf Flächen in artenreiche Wildblumenwiesen oder blühende Wildstaudensäume.“
https://www.planet-wissen.de/video-nabu-natur-nah-dran-100.html
Mehr: (04:51 Min., verfügbar bis 22.09.2025)
Es gibt in Deutschland viele Gebiete, in denen die Natur geschützt werden soll. Sie sollen die Schönheit, Eigenart und Vielfalt der Natur des Landes sichern. Doch je nach Art des Schutzgebietes gibt es erhebliche Unterschiede; je nach Ziel ist die Natur sehr gering bis streng geschützt.
https://www.planet-wissen.de/video-schutzgebiete-und-ihre-bedeutung-100.html