Der Klimawandel erfordert die Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur und damit auch des öffentlichen Güter- und Personennahverkehrs. Medien berichteten wiederholt über Veränderungen vor unserer Haustür. Die „Mobilitätswende“ betrifft auch Wahlstedter Bürger: "Große Pläne für Zugverkehr bei Bad Segeberg." (Lübecker Nachrichten)
Am 22. Juni 2021 hat Verkehrsminister Bernd Buchholz den Nahverkehrsplan für die nächsten 10 Jahre vorgelegt. Für dessen Umsetzung sollen über drei Milliarden Euro in den Schienenverkehr fließen (Bundes- und Landesmittel).
Ab 2027 könnte auch der zweigleisige Ausbau sowie die Elektrifizierung der Nebenstrecke von Bad Oldesloe nach Neumünster in Angriff genommen werden. Diese Strecke könne künftig ein wichtiger Bypass und eine Entlastung für die störungsanfällige Nord-Südverbindung werden.
Die Folgen derartiger Störungen haben wir Wahlstedter früher schon erlebt, wenn nachts lange Güterzüge über das Nahverkehrsgleis ratterten. Dieser Zustand könnte in Zukunft dann eventuell regelmäßig und auch tagsüber eintreten – mit Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h. Schon heute klagen Anwohner über unzureichenden Lärmschutz.
Aber bis es dazu käme, müsste der Gleisbetreiber sich hoffentlich noch intensiv mit möglichen Lärmschutzmaßnahmen beschäftigen.
„Pendler freut es, Anlieger wohl weniger: Der Betrieb auf der Nordbahn-Linie Neumünster-Bad Segeberg – Bad Oldesloe dürfte in den nächsten Jahren kräftig zunehmen. Das Land will die Strecke zweigleisig ausbauen und elektrifizieren, dort einen neuen Regionalexpress bis nach Hamburg und Kiel fahren lassen…und den Halbstundentakt für die Nordbahn einführen. Bad Segeberg ist alarmiert… Durch Bad Segeberg würde dann eine wichtige Nord-Süd-Achse für Personen- und Güterverkehr laufen, alternativ zur Linie Neumünster-Elmshorn-Hamburg…“
Positive Aussichten dabei: „Fest steht…:Ab 2023 fahren keine Dieseltriebwagen auf der Nordbahn-Strecke mehr, sondern moderne Akku-Züge.“ (LN, 29.06.21, S. 26)
Kürzlich erhielten wir folgende Zuschrift:
„…Bis September haben Städte und Gemeinden die Option zu dem neuen Landesverkehrsplan Stellung zu nehmen. Bereits der Bau der A20 wird Anwohner belasten, doch nun will das Land die Strecke der Bahn weiter ausbauen und das wird uns erneut direkt in Wahlstedt betreffen. Zunächst klingt es gut, doch der Grund ist, sie soll als Bypass für Schnell- und Fernzüge nach Flensburg und Kiel dienen. Geschwindigkeiten von 160 km/ h sind geplant – direkt durch unsere Wohngebiete. Da lockt man Bürger mit halbstündigen Verbindungen, obwohl die Strecke starke Verluste einbringt, aber profitieren werden davon nicht wir, sondern andere. Denn primär soll dieser Ausbau andere Fernstrecken entlasten – ich bin entsetzt. Von Lärmschutz für Anwohner ist nicht die Rede. - Gibt es da schon eine Stellungnahme oder Ideen dazu? - Viele Grüße….“
WIR MEINEN:
Den Landesnahverkehrsplan lesen und eine Stellungnahme abgeben – das kann dem interessierten Bürger nicht schaden. Würde aber nichts bewirken, denn: „…Im ersten Schritt vom 1. Juli bis zum 17. September läuft das Verfahren zur Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Das sind etwa die für den Busverkehr zuständigen Kreise und kreisfreien Städte sowie Verbände.“ (Quelle: LN, siehe oben)
Im Internet haben wir nur Folgendes dazu gefunden: https://unternehmen.nah.sh/de/themen/projekte/lnvp/
„NAH.SH hat im Auftrag des Landes den Entwurf des neuen LNVP erstellt. Seit dem 22. Juni 2021 steht er hier zur Verfügung. Das Beteiligungsverfahren für die Träger öffentlicher Belange startet am 1. Juli.“
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