(Nana Mouskouri, 1962)
Leider sieht die Realität in Wahlstedt anders aus:
Der Sommer ist noch nicht zu Ende, trotzdem können viele Wahlstedter Bürger ihn schon nicht mehr genießen. Sie müssen Fenster und Türen geschlossen halten. Die Nutzung des Gartens ist nicht mehr möglich. Die Kinder müssen im Haus bleiben.
Nach Gesprächen mit der Stadt, Kontrollen und Auflagen durch das LLUR im letzten Jahr ist beim Asphaltmischwerk inzwischen wieder fast alles, wie aus dem letzten Jahr bekannt – nur noch schlimmer.
Es lärmt, es staubt, und es stinkt noch mehr zum Himmel als je zuvor, diesmal häufiger mit einer pikanten Note von verbranntem Gummi. Die Atemluft kratzt im Hals wie bei einem Infekt.
Massiver Materialumschlag am Bahngleis und auf dem Gelände findet statt. Vermehrt werden LKW be- und entladen. Die Asphaltproduktion ist in vollem Gange und wird sogar fortgesetzt, wenn der stinkende Qualm nicht - wie vorgeschrieben - aus dem Schornstein, sondern aus der Trockentrommel entweicht.
Ein Blick in unser Immissionskataster verrät alles, was wachsame Bürger uns melden (vgl. Registerkarte AKTIONEN – Meldungen zum Immissionskataster – tabellarische Darstellung).
Diese Meldungen geben wir weiter an die Stadt und das LLUR.
Inzwischen stehen auf unserer Website fachlich fundierte Informationen über das Asphaltwerk, die auch einige Politiker zur Kenntnis genommen haben (Siehe Referat des Herrn Koch vom Umweltnetzwerk, 11.07.2019).
Spontane Reaktionen in Wahlstedt:
- Der Umweltausschussvorsitzende lädt Herrn Koch am Vormittag des 29.07.2019 ein, seinen Vortrag am 19.08. im Umweltausschuss zu halten.
- Am Nachmittag desselben Tages teilt er dem Referenten mit, die Stadt habe „keinen weiteren Tagesordnungspunkt für die Sitzung am 19.08.2019 zugelassen“.
- Während der Sitzung des Ausschusses für Planung, Bau und Verkehr am 12.08.2019 ist keiner der anwesenden Lokalpolitiker der vertretenen Parteien bereit, eine klare Stellungnahme zu dieser Verfahrensweise abzugeben.
Wir fragen uns: Warum wurde Herr Koch wieder ausgeladen?
Offiziell heißt es, man könne ja die Beschwerden der Bürger verstehen, aber die Stadt könne nichts unternehmen, weil die zuständige Instanz ja das LLUR sei.
Andererseits bestünden laut Angabe des Umweltnetzwerks gute Aussichten für eine eventuelle Neubewertung des Asphaltwerks auf Grund unzureichender Genehmigungsunterlagen und/oder die Chance auf Verbesserungsmaßnahmen des Betriebes (z.B. weitere Maßnahmen zur Einhausung sowie permanente Immissonsmessungen).
Hierzu müsste aber ein Gutachten erstellt werden, das diese Defizite nachweist, um das LLUR zum Handeln zu bewegen. Gutachten jedoch können viel Geld kosten.
Wir fragen uns:
- Will die Stadt Kosten für ein Gutachten vermeiden und den Bürgern weiterhin den jetzigen unhaltbaren Zustand zumuten ?
- Ist es eine erstrebenswerte Lösung, den Kindergarten umzusiedeln, wie in der Politik diskutiert wird?
- Wer siedelt dann die Anwohner oder die Werkstätten für behinderte Menschen um?
Die Betriebsgenehmigung für ein Asphaltwerk, derart nahe an Wohngebieten und schützenswerten Einrichtungen gelegen, hätte nie erteilt werden dürfen!
Es ist höchste Zeit, diesen gesundheitsgefährdenden Zustand zu beenden.
Albert Holm