Die Wiederherstellung von naturnahen Lebensräumen auf durch Menschenhand veränderten Bodenflächen oder Gewässern bezeichnet man als Renaturierung.
Egal, ob Renaturierung von Gewässern (z.B. DAS BLAUE BAND), Mooren oder Grüngürteln (z.B. DAS GRÜNE BAND) – ihre Umsetzung wird immer dringender und dient wichtigen Zielen wie Hochwasserschutz, Klimaschutz, Artenschutz, biologischer Vielfalt und nicht zuletzt Lebensqualität.
Aber es gibt sienicht kostenlos. So ist es zwingend erforderlich, VOR der Vernichtung natürlichen oder naturnahen Lebensraums und ihrer Bewohner die fatalen Folgen zu bedenken.
So betrachtet, erscheint Kritik an Umweltzerstörung durch Braunkohletagebau oder Ausbau von Infrastruktur in völlig anderem Licht. Beispielsweise die Planung, im Hamburger Süderelbe-Raum (südlich von Moorburg) seltene Feucht- und Moorflächen zu zerstören, um die „Hafenquerspange“ A26 Ost zu bauen. Auf diese Weise würden u.a. 12 gefährdete/sehr gefährdete Brutvogelarten, der streng geschützte Moorfrosch sowie 53 Pflanzenarten der ROTEN LISTE durch eine überflüssige Stadtautobahn bedroht. Die sinnvollere, umweltfreundliche Alternative hierzu wäre der Ausbau der schon vorhandenen Hauptschlagader des Hafens, dem Veddeler Damm. (Quelle: Naturschutz in Hamburg, Ausgabe 4/20, S. 4 – 6, NABU Hamburg e.V.)
Beispiele für die (teilweise) Renaturierung von Gewässern gibt es inzwischen eine ganze Reihe: Aller, Donau, Elbe, Inn und viele andere.
Das Umweltbundesamt (UBA) berichtet zu diesem Thema:
„Die online Plattform „Renaturierung von Fließgewässern“ stellt Informationen für potenzielle Maßnahmenträger von Renaturierungsprojekten zusammen. Ziel der Fließgewässerrenaturierung ist es, Flüsse und Bäche wieder naturnäher zu gestalten und ihren ökologischen Zustand zu verbessern…“ (Enthält auch ein Video zum Thema)
Und der Bayerische Rundfunk berichtet zurRenaturierung von Flüssen, Bächen und Auen:
„Ganz Deutschland wird von Flüssen durchzogen - die großen von ihnen werden als Wasserstraßen genutzt, die kleineren zum Teil schon seit Jahren nicht mehr. Sie sollen renaturiert werden.“
https://www.br.de/wissen/blaues-band-fluss-gewaesser-bach-renaturierung-umweltschutz-au-aue-100.html
Über die niederösterreichische Traisen sendete 3sat einen anschaulichen Beitrag:
„Die Renaturierung der Traisen-Mündung beim Donau-Kraftwerk Altenwörth in Niederösterreich ist eines der größten Revitalisierungsprojekte Mitteleuropas…“
(Abrufbar bis 12.01.2021; 28 min.)
UNSER KOMMENTAR:
Denkanstöße für die Stadt Wahlstedt und andere Kommunen bzw. den Kreis Segeberg, solche Gesichtspunkte bei der Erschließung neuer Baugebiete (z.B. nahe der Radesforder Au) zu berücksichtigen?