Presseberichte über geschundene Ozeane alarmieren immer wieder besorgte Erdbewohner. Einige Beispiele aus jüngster Vergangenheit: „Warum sich Todeszonen im Meer immer weiter ausdehnen“ (DER SPIEGEL Nr.35); „Das Sterben in Spaniens totem Meer“ (SZ, 31.08.2021, S. 28); „Dorschbestand in westlicher Ostsee zusammengebrochen“ (LN, 18.08,2021).
Temperaturanstieg, Überfischung und Fangmethoden, Rohstoffgewinnung, Vergiftung und Vermüllung sowie Unterwasserlärm nehmen bedrohlich zu.
„Im Mar Menor, Europas größter Salzwasserlagune, gehen tonnenweise Fische zugrunde… Dass hier eines Tages ein Unglück eintreten würde, war schon vor 40 Jahren absehbar.“ (SZ, s.o.).
Korallensterben vor der australischen Ostküste? Zum Glück weit weg. Radioaktive Vermüllung? Schon bedenklicher und näher dran. Aber – wird schon gutgehen, wird ja stark verdünnt.
Ähnliche Sorgen bereiten beispielsweise die Oberflächenzerstörung durch Kohleabbau, Verwüstung letzter tropischer Regenwälder, Gletscherschmelze, schwindender Permafrostboden, Waldbrände, Dürren oder gnadenlos voranschreitende Flächenversiegelung.
Anscheinend ewig geltendes Motto: „Wir müssen weiter wachsen.“ Oder: „Bedenke, dass nur das Große Ganze zählt“.
Fängt nicht auch das im Kleinen an? Mit Flächennutzungsplänen jeder einzelnen Kommune?
Weil sonst bald das Regionale Große Ganze, das Kontinentale Große Ganze oder das Globale Große Ganze dergestalt geschunden sind, dass alles den (ausgetrockneten) Bach runtergeht?
Albert Holm